DIY-Projekt: Bandeaukleid aus ausrangierten Kleidern
Wenn die Temperaturen über 25 Grad Celsius in Richtung 30 Grad und mehr klettern, dann wünschen sich Frauen (und sicher auch Männer) so wenig Stoff wie möglich am schönen Körper. Das Bandeaukleid fehlt daher in keiner Sommersaison auf dem Fahrplan der Designer.
So ein luftiges Kleidchen, das den Blick auf Schultern, Hals und Dekolleté freigibt und die Achseln optimal belüftet, lässt sich auch einfach aus dem eigenen Kleiderbestand designen. Das ist nicht schwer und für alle, die mit der Nähnadel nicht umgehen können oder wollen, gibt es ja noch die günstige Änderungsschneiderei in jeder Stadt.
Kleiderschrank auf und Kleiderleichen ausfindig machen
Das DIY-Projekt Bandeaukleid hat den großen Vorteil, dass der Kleiderschrank von unnötigem Kleider-Ballast befreit wird, der seit einigen Sommern schon so unbeachtet vor sich hinvegetiert. Der Schnitt gefällt nicht mehr, ist aus der Mode gekommen, die Ärmel sind zu lang oder das Kleid hat einfach keinen Pepp. Wichtig ist nur, dass es im Großen und Ganzen noch passt. Zwicken und einengen soll es nicht.
Dann schauen wir mal, was an Material so zum Vorschein kommen kann: Ah, das knieumspielende Sweatkleid ohne Ärmel, dafür aber mit Kapuze, die an heißen Sommertagen nur stört. Oder das Spaghetti-Trägerkleid, dessen Träger immer über die Schultern rutschen und irgendwie auch zu breit sind. Am besten eignen sich Kleider in Knielänge, ohne angesetzte Rockteile, denn somit kann man getrost schneiden und wenn es oben etwas knapp wird, verschiebt sich letztlich nur die Saumlänge um wenige Zentimeter.
An die Arbeit, der Sommer ruft – So funktioniert´s
- Kleid anziehen und den Bereich mit einer Nadel markieren, an dem der Busen noch vom Kleid bedeckt wird.
- Gummiband in gewünschter Breite zur Hand nehmen und Länge ausmessen – von der Markierung ausgehend (oberhalb der Brust). Das Gummiband sollte weder zu lang noch zur kurz sein, daher austesten, welcher Radius sich angenehm anfühlt. Ist das Maß bestimmt, noch an jeder Seite 1-2 cm Nahtzugabe einkalkulieren, denn die Enden werden nach dem Durchziehen zusammengenäht.
- Kleid ausziehen und flach auf einen Tisch oder das Bügelbrett legen.
- An der Markierung und unter den Armen gerade abschneiden. Anschließend eine Umschlagkante (Bund/Tunnel) mit Nadeln abstecken, die der Breite des Gummibandes plus Nahtzugabe entspricht.
- Die Umschlagkante bis auf eine Öffnung von 3-4 cm an der Seite oder im rückwärtigen Bereich mit der Maschine zunähen.
- Durch die Öffnung wird nun das Gummiband gezogen. Das Gummiband am besten an einer Sicherheitsnadel fixieren und dann Stück für Stück durchschieben, bis es einmal ganz herum gewandert ist und an der Öffnung wieder zum Vorschein kommt.
- Beide Enden zusammennähen, Gummiband in die Öffnung legen und die Öffnung vernähen.
- Bei Kleidern mit Spaghettiträgern oder Trägern generell entfällt das Abschneiden, hier reicht es, die Träger abzutrennen und dann die Umschlagkante abzustecken.
- Mit kleinen Tricks und Zubehör kann sich das Bandeau-Kleid auch in ein Neckholderleid verwandeln. Dazu einfach einen dünnen Schal oder eine Kordel mit bunten Perlen nehmen und in der vorderen Mitte mit einem Stich annähen, so dass zwei Enden entstehen, die um den Hals gebunden werden können.